Spieglein, Spieglein an der Wand – der Reflektor im Human Design

Gastbeitrag von Nadine Blochberger

Der Reflektor – das besagte magische Einhorn! … hört sich nach einem fantastischen Märchen aus einem Kindertraum, mit Feen, Elfen und Regenbogen an…

Klingt gut, doch ist das wirklich so? Ist das die Realität, die wir erleben, unsere Erfahrung?

Hmm… eher weniger.

Human Design Wissen ist äußerst spärlich ausgestattet mit Informationen über Reflektoren, die meisten Lehrer und Lernunterlagen „betiteln“ uns zu oft nur als Einhorn. Kein Wunder, dass die anderen Human Design Typen nicht wissen, was sie mit uns anfangen sollen und unseren Mehrwert nicht erkennen. Ich meine, was macht man denn bitte mit einem Einhorn, außer es reiten zu wollen, seine Zauberkräfte für sich zu beanspruchen und mit großen Augen zu bewundern?

Doch wir sind viel mehr als nur das. Es ist Zeit, dass wir selbst mehr über uns und unsere Rolle reden, aufklären, Erfahrungen teilen, uns kreativ ausdrücken.

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie es sich anfühlt, ein Reflektor zu sein, welche Aufgabe Reflektoren haben und vieles mehr über diesen seltenen Human Design Typ.

Lunare Autorität Human Design

In meinem Shop findest du wunderschöne Human Design Affirmationskarten für den Typ Reflektor

Wie fühlt es sich an, ein Reflektor zu sein?

Lunare Autorität Human Design

Es ist Fluch und Segen zugleich. Wunderschön und eigenartig. Schmerz und Hochgenuss. Einsam und allumfassend. Bunt und perlmuttfarben. Zeitloser Raum und multidimensionale Erfahrung.

Nach meinem 1. HD Reading im November 2017 wurden mir viele Dinge klar, die mir übermittelten Informationen haben resoniert und gleichzeitig kamen Gedanken: Warum ich? Warum kann ich nicht einfach „normal“ sein?

Nach ein paar Wochen erholte sich mein einfallsreicher Geist vom ersten Schock und ich konnte mich der Tatsache, als Reflektor geboren zu sein langsam, aber dennoch skeptisch annehmen.

Seit meiner Jugend sind Menschen entweder wie magnetisch von mir angezogen oder rennen vor mir weg. Manchmal ohne jemals mit mir gesprochen zu haben oder auch nur lange in meiner Nähe gewesen zu sein. Früher war das schlimm für mich, denn ich konnte es nicht zuordnen. Es hat mich verletzt, ich fühlte mich abgelehnt und fragte mich: „Was ist bloß los mit mir? Habe ich was Falsches gesagt, geschaut, ein Fleck im Gesicht, sitzt meine Kleidung nicht? Ich habe doch gar nichts gemacht!“

Enttäuschung kehrte ein. Selbstverurteilung. Weil niemand mit mir darüber sprach, was los ist und weil ich es scheinbar nicht auf die Reihe bekam, echte Verbindungen aufzubauen. Die Gedanken daran aßen mein Selbstvertrauen und das Vertrauen in Mitmenschen auf.

Heute weiß ich, es hatte nichts mit mir zu tun. Die meisten Menschen wollen nicht in den Spiegel schauen, aus Angst, was sie sehen. Nicht jeder kann mit der Wahrheit umgehen. Das macht es für einen Reflektor nicht unbedingt einfacher in einer homogenisierten Welt.

Als schamanischer Archetyp sind wir „nur“ ca. 1% der Menschheit, das macht uns nicht wichtiger oder besser als die anderen Typen, sondern einfach besonders speziell in unserer Aufgabe. In anderen Worten: wir leben nach anderen Regeln, weit entfernt von deren Welt, wie wir sie kennen und sie bis dato funktioniert. Für mich fühlt sich das oft so an: Die Welt gehört zwar nicht mir und ich gehöre auch eigentlich nicht hier her, aber ich bin hier, um ihr zu dienen. Ein Agent der höheren, geistigen Quelle, auf einer Mission für Mutter Erde und ihre Lebewesen.

Meine ersten Erinnerungen hierfür reichen zurück, als ich 7 oder 8 Jahre alt war. Ich lag mal wieder alleine, enttäuscht auf dem Teppichboden im Wohnzimmer meines Elternhauses, wahnsinnig traurig über die Tatsache, dass mich keiner versteht. Mein offenes Kopfzentrum fragte sich: Was ist der Sinn meines Lebens? Warum sind wir hier? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wo ist die Liebe unter den Menschen? Wo gehöre ich hin?

Jahrzehnte später habe ich realisiert, dass das keine gängigen Fragen eines Kindes in dem Alter sind. Irgendwie wusste ich schon immer, dass ich mit etwas kommunizieren kann, das weit über meiner Vorstellungskraft und Artikulationsvermögen hinaus existiert. Es war so natürlich. Wir sind, by design, schon nach oben, an die Quelle angebunden. Während alle anderen Typen sich nach unten hin erden, erden wir uns nach oben.

Was ist die Aufgabe eines Reflektors?

In spirituellen Communities spricht man von „ver-urteile nicht“. Das stimmt so grundlegend, doch trifft es nicht ganz auf uns Reflektoren zu. Genau das macht einen Großteil unserer Rolle aus – wir probieren, reflektieren und beurteilen die Qualität und das Bewusstsein der Umwelt. Woher soll das Kollektiv denn sonst wissen, ob wir den richtigen Weg gehen oder auf Abwegen sind? Es muss doch jemand bewerten, ob etwas korrekt, gut oder schlecht, ob es der kreativen Schöpfung dient oder dem Untergang nahe ist – ähnlich wie ein Filmkritiker.

Reflektoren stehen für sich allein – völlig einzigartig in ihrer Perspektive und außergewöhnlich in ihrer Rolle. Sie werden mit einem besonderen Gespür für die kosmische Umgebung und für die Auswirkungen des Neutrinofeldes auf den Menschen geboren. In anderen Worten: auf eine ganz außergewöhnliche Weise können Reflektoren die Energie anderer Menschen verstärken und zu ihnen zurückspiegeln. Eine einzigartige Fähigkeit, die eine Erfahrung von erhöhtem Bewusstsein in Bezug auf das, was sie im anderen sehen, ermöglicht, und zwar auf eine nicht wertende Weise. Aber nur, wenn der eigene Spiegel von innen reinlich poliert ist. Ansonsten ist das Spiegelbild getrübt oder verzerrt.

Ihre unaufdringlich aurische Präsenz macht Reflektoren auch zu besonders effektiven Vermittlern in Gruppendynamiken. Sie spüren, wer authentisch lebt oder wer durch das Transitfeld konditioniert und zu einem Opfer geworden ist. Je mehr Menschen zulassen, dass ihr Leben durch die Transite konditioniert wird, desto weiter sind sie davon entfernt, ihr einzigartiges Potenzial zu erfüllen. Reflektoren können erkennen, wer bereit ist, seine eigene Autorität anzuerkennen und zu werden. Sie spüren oder fühlen die physische, psychische oder emotionale Gesundheit eines Umfelds, einer Gemeinschaft oder einer Gruppe, und sie sind hier, um zu beurteilen, was richtig funktioniert oder nicht. Wenn Menschen wach und bewusst werden, sind Reflektoren da und bereit, objektiv mitzuteilen und zu reflektieren, was sie sehen oder nicht sehen.

All dies bleibt jedoch nur ein Potenzial für Reflektoren, bis sie in der Lage sind, als sie selbst zu agieren und nicht als eine verstärkte Version der homogenisierten Welt um sie herum. Der Nicht-Selbst Reflektor kann in der Tat eines der „gefährlichsten“ Wesen sein, weil er ein Leibeigener des Programmes ist und die Menschen „im Zaum“ hält, sodass sie nicht ausbrechen und ja dem Programm folgen. Und meiner Meinung nach, ist die Aura eines Nicht-Selbst Reflektors alles andere als unaufdringlich, sondern voll, überlaufen von all dem energetischen Müll und Themen der anderen.

Ich erinnere mich an ein Beispiel, als ich Führungskraft in einem IT-Unternehmen war, 5 Jahre bevor Human Design zu mir kam: Sobald einer meiner Angestellten „aus der Norm gefallen ist“, sich nicht ordnungsgemäß verhalten oder an die Regeln gehalten hat, war mir das wie ein Dorn im Auge. Es hat mich regelrecht verärgert und ich habe sie verurteilt. Einer dieser Aha-Momente, der mir den Unterschied zwischen Wahren-Selbst und Nicht-Selbst Reflektor gezeigt hat.

Human Design Reflektor

Strategie
Mondzyklus
abwarten

Anteil
ca. 1 %

Higher Self
Überraschung

Not-Self
Enttäuschung

Lunare Autorität

Die lunare oder auch Mond-Autorität genannt ist stark mit dem Rhythmus des Mondzyklus verbunden – einem Zeitraum von ca. 28 Tagen. Sie ist eine äußere Autorität. Die Entscheidungsfindung wird von außen bzw. den Mondphasen aktiviert. Der Mond läuft in diesem Zeitraum einmal durch alle Tore und damit kannst du dich in alle Gegebenheiten reinversetzen.

Wie gehen wir mit dem Nicht-Selbst Thema um?

Sobald wir das Licht der Welt erblicken, sind wir bereits ent-täuscht – nichts und niemand auf der Welt lebt sein volles Potenzial. Die Enttäuschung, das Nicht-Selbst Thema geht tief, so weit, dass ich mehrmals in meinem Leben gedacht habe „Macht es überhaupt Sinn hier zu sein, mich einzubringen? Wird die Menschheit es je kapieren, ist sie wirklich fähig, eine harmonische Welt zu erschaffen?“

Ihr müsst euch das so vorstellen, ich stehe auf einem Berg und schaue von oben herunter und kann nur mit dem Kopf schütteln: Auweia! Was ein Affentheater, was ein Saustall… Wie soll ich es nur schaffen, hier jemals aufzuräumen?

Die Welt, die Erde an sich ist wunderschön, bezaubernd, atemberaubend, tatsächlich wie im Märchen, doch leider leben die Menschen in einer Illusionsblase, haben verlernt sie zu sehen, zu erleben, sich an den natürlichen und essenziellen Gaben zu erfreuen. Nein, die Menschen üben sich lieber in Habgier, Neid, Machtkämpfen, Ignoranz, Ausbeutung und Besserwisserei. Garten Eden ist hier, schon immer gewesen, es könnte so einfach und schön sein, doch die Menschheit befindet sich in einer Psychose.

Das zu beobachten macht mich oft müde, traurig oder wütend.

Als Kind und Jugendliche habe ich mich so unverstanden und nicht zugehörig gefühlt, dass ich viel geweint, Zeit mit mir allein verbracht, mit der Quelle gesprochen und mich enttäuscht beschwert habe „Habt ihr mich aus Versehen auf einem falschen Planeten ausgesetzt? Was soll ich hier? Es ist grausam, schmerzvoll, ungerecht, barbarisch. Nicht der Ort selbst. Es sind die Menschen, die hässlich zueinander sind, die die Schönheit der Natur und Tiere nicht erkennen. Durch ihre Blindheit und materielle Raffgier.“

Ja, ich fühlte mich wie ein Alien von einem anderen, viel schöneren Ort. Manchmal auch heute noch, nur habe ich gelernt, damit umzugehen, seitdem ich mich entschieden habe, auf das Human Design Experiment einzulassen und meine Rolle, die Dynamiken anfange zu verstehen. Die Alternative wäre mich allein in den Dschungel komplett zurückzuziehen und nur noch mit der Tier- und Pflanzenwelt zu kommunizieren.

Wie kann man einen Reflektor entzücken?

Ja, ich liebe Überraschungen. Am liebsten die vom Leben selbst. Eigentlich ist es ganz einfach: akzeptiere, liebe und schätze dich selbst – mit all deinen Stärken, Ecken und Facetten. Frage ihn nach Rat und seiner Meinung, was er gerade braucht, unterstütze ihn mit diversen Dingen. Höre zu. Respektiere den Wunsch nach Alleinsein und ein „Nein“. Den Drang nach Stille und Natur. Führe ihn aus an neue Orte. Lass ihn den Sitzplatz zuerst wählen. Eine Wiese voller blühender Blumen, das Zwitschern von Vögeln am Morgen. Sage ihm, was es dir bedeutet in seiner Aura zu sein, lade ihn zum Essen ein. Eine Begegnung mit einem bewussten Menschen, der anfängt seine Masken abzulegen, bereit ist seine Wahrheit zu sehen, lebendig und in sich selbst ruht. Tiefgehende Gespräche. Träum und philosophiere mit ihm. Lache, tanze, singe, spiele, schweige und weine zusammen. Die Erkenntnis, dass wir so als kollektiv und individuell nicht weitermachen können und eine Kurskorrektur vornehmen müssen, bevor es richtig hässlich werden könnte. Tob dich aus mit kreativen Ideen.

Spieglein, Spieglein an der Wand … Wer ist der Authentischste im ganzen Land?

Wohl eine der essentiellsten und (un-)bewusstesten Fragen des Reflektors.

Wenn wir wirklich eine schönere Welt erschaffen wollen, dann haben wir keine Wahl, außer unser einzigartiges, authentisches selbst zu leben.

Ein Reflektor ist nicht hier, um allein zu sein. Wir brauchen die Unterstützung von Projektoren, Manifestoren und Generatoren, um letztendlich in unsere eigentliche Rolle gehoben zu werden, denn wir haben die Energie dafür nicht. Damit die Reflektoren ihre Position einnehmen und Rolle erfüllen können, müssen die drei anderen Typen authentisch, bewusst und offen für die Einschätzung oder das Urteil des Reflektors sein.

PS: ich glaube immer noch an Feen, Elfen und andere magische Wesen. Sie leben mit uns, um uns herum, nature spirits, doch können nur wenige sie sehen und wahrnehmen. Vielleicht ist es genau das, was uns Reflektoren ausmacht – wir tragen eine gewisse Kraft, Reinheit, kindliche Unschuld in uns, sind offen für Wunder, sehen und spüren die Magie, die uns alle umgibt.

Der Artikel wurde aus der Perspektive eines Reflektors 4/6, RAX Sphinx (2), PRRDLR, Motivation Bedürfnis, Sichtweise Politisch verfasst.

Gastautorin: Nadine Blochberger
Reflektorin, lunare Autorität, 4/6

Human Design Projektor Affirmation Kartenset

Nadine Blochberger war sich schon immer der Energie anderer Menschen, ihrer Emotionen und was nicht gesagt wird, unglaublich bewusst. Mit ihrer intuitiven und einfühlsamen Fähigkeit, hat sie gelernt, Menschen zu verstehen und Seinszustände zu verändern. Schmerz in Kraft, Unsicherheit in Vertrauen, Ängst in innere Stabilität umzuwandeln ist ihre natürliche Gabe. Sie inspiriert andere dazu, sich von einem konstruierten, komplexen Leben zu befreien, einfach zu leben und sein. Eingestimmt auf das kollektive (Unter-Bewusstsein, ist sie Visionärin und Wegweiserin im Dienst als Evolutionsmentorin, Muse, Business Design Beraterin & Künstlerin. Entfaltung von Kreativität, emotionaler Intelligenz und kohärente Kollaboration sind ihre Kernthemen um bewusste Führungspersönlichkeiten zu bestärken eine Welt von wahrer Schönheit zu gestalten.

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