Wenn ich einen Hügel sehe, und das kann ein ganz kleiner sein – sei es auf einem Feld oder im Wald – dann habe ich den fast unwiderstehlichen Impuls, den Weg zu verlassen und hinaufzulaufen. Mein inneres Kind scharrt regelrecht mit den Hufen. Ich möchte sehen, wie es hinter dem Hügel aussieht. Welchen Ausblick würde ich wohl vom Hügel aus haben?

Gastbeitrag von Melanie Ackermann

Ich spüre, dass es für mich weniger darum geht, was dort ist, sondern was ich sehen würde. Und um das Gefühl, dort oben zu stehen, weil es mich innerlich weit macht und erhebt. Es tut mir gut und das wusste ich instinktiv schon als Kind: denn diesen Impuls, mich vom Weg zu entfernen und auf diesen Hügel hochzulaufen, den kenne ich. Im Laufe vieler Wege, die ich in meinem Leben gegangen bin, war dieser Impuls irgendwo verloren gegangen, denn den Weg verlässt „man“ eben nicht.

Doch dann kam Human Design. Obwohl ich viele Systeme kenne und schätze, ist Human Design eine einzigartige Lehre und so einzigartig wie jeder Mensch. Bisher habe ich kein System auch körperlich so erfahren und in der Praxis erproben können.

Es bietet sehr viel Wissen und Tiefe,
doch um anzufangen,
braucht es nicht viel Wissen und Tiefe.

Es braucht Bewusstheit, etwas Geduld bzw. auch Erwartungslosigkeit und die Bereitschaft, Dinge einfach auszuprobieren im eigenen Leben. Dann entfaltet sich die Magie und damit dein wahres Sein wie eine Blume. Du setzt den Samen ein, gibst darauf acht und nährst ihn. Die Magie geschieht tatsächlich im Inneren deines Samens, in dir selbst, auf Zellebene.

Und dann kann es sein, dass du plötzlich anfängst, Hügel unwiderstehlich zu finden, in jedes Tal hinabzurennen oder dir eine kuschelige Höhle einzurichten – doch dazu später mehr.
Du kannst wieder deine Einzigartigkeit spüren, abseits aller abgetretenen Pfade.
Es kann eine Reise mit vielen Überraschungen sein.

Was es mit den Umgebungstypen im Human Design auf sich hat, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Der Bereich im Human Design, von dem ich hier erzähle, befindet sich in den Variablen. Das heißt, in jedem Human Design Chart gibt es einen Punkt, der die für dich richtige Umgebung anzeigt. Das gilt sowohl für die inneren, als auch für die äußeren Ebenen. Da dieses Feld so weit ist, beziehe ich mich hier größtenteils auf die äußeren Umgebungen, in denen die inneren natürlich mitschwingen.

Deine eigene Umgebung tut dir einfach gut, hilft dir zu entspannen, aber auch dein Potenzial zu leben. Dich selbst zu leben. Sie unterstützt dein Wohlbefinden und gibt dir Energie. Um die Variable in deinem Chart zu bestimmen, ist es wichtig, die Geburtszeit ganz genau zu kennen.

Vielleicht fragst du dich, warum z. B. eine Höhle eine gute Umgebung sein soll, und wo gibt es überhaupt Höhlen? Ich kenne einen Mann mit diesem Umgebungstyp, der strahlend erzählt, wie er als Kind am liebsten unter der Bettdecke mit einer Taschenlampe seine Bücher gelesen hat.

Ein anderes Beispiel: du hast die Umgebung Höhle und arbeitest am effektivsten und fühlst dich dabei am wohlsten, wenn du in einem Raum allein bist. Dort gibt es wenige Fenster und bestenfalls nur eine Tür, und du hast alles von deinem Platz aus im Blick. Das heißt, du kannst sofort sehen, wann die Tür aufgeht, und wer hereinkommt. Wobei dir wahrscheinlich noch viel lieber ist, es wird angeklopft. Nun hast du vielleicht einen Geschäftspartner oder Freund mit einem recht mitreißenden Charakter, der die Umgebung Küche hat. Er sitzt am liebsten mit dir und den Laptops in einem belebten Café und geht dabei so richtig auf. Doch du verlierst Energie, kannst dich nicht konzentrieren und fühlst dich irgendwann so erschlagen, dass du nur noch gereizt reagieren kannst. Deinem Freund würde es vermutlich nach einer längeren Zeit in deiner Höhle an Inspiration mangeln.

Ein Mittelweg für zum Beispiel eine Besprechung, könnte sein, dass ihr euch in dem Café trefft und einen ruhigen Bereich aussucht und du mit dem Rücken an der Wand sitzt, wo du die Tür im Blick hast. Da atmet dein Inneres schon auf und dein Freund hat seine anregende Umgebung.

Die bewusste Wahrnehmung der Umgebungen kann wie eine Medizin in deinem Leben wirken. Wenn du dich Folgendes fragst, dann empfehle ich dir, diese Medizin mal auszuprobieren:

Was unterstützt mich, hier auf der Erde zu sein?
Wie komme ich leichter in meine Energie?

Beim Wort „Medizin“ haben viele Menschen sicher noch Kindheitserinnerungen an etwas, das sie schlucken mussten und das oft bitter war. Für mich als Projektorin (aufgrund der Aura) kann eine längere Zeit in einer für mich falschen Umgebung bitter werden, bzw. mich bitter machen. Denn die Bitterkeit ist das, was aufkommt, wenn Projektoren im Nicht-Selbst sind, und das schließt die Umgebung mit ein. Bei Generatoren und Manifestierenden Generatoren ist es die Frustration, bei Manifestoren der Zorn, und bei den Reflektoren die Enttäuschung.

Doch selbst eine bittere Medizin kann heilsam sein und vor allem auch das innere Wachstum begünstigen. Zum Beispiel eben in Form einer falschen Umgebung (die dann natürlich auch entsprechende Menschen mit einbezieht und vieles mehr). So könntest du die Ufer Umgebung als Unterstützung in Transformations- und Übergangszeiten nutzen. Um genau dort, in der „falschen“ Umgebung die eigene Essenz um so mehr zu spüren und das, was dir wirklich wichtig ist und auch das, was du nicht mehr willst.

Ein Beispiel: Stell dir vor, du bist auf einer kargen, recht einsamen Insel, es ist alles Flachland, es gibt Deiche, Felder, Bodden, Meer – also Übergänge zuhauf. Wenn das nicht deine Umgebung ist, könnte es sein, dass du bald mit hängenden Schultern herumläufst, dass dir das Wetter nicht guttut und du kränkelst, dass du keinen Zugang zu den Menschen dort findest und irgendwie angespannt bist.

Die kleinste Erhebung blickst du sehnsüchtig an (wenn du Bergumgebung hast) oder am Samstag, wenn Markt ist (wenn du Marktumgebung hast) steigt deine Laune an wie der Wasserpegel bei Hochwasser.

So kannst du genau schulen, was wirkt wie auf dich, was beschwert und was fördert dich?

Hier ein Tipp: Schau dir in der Rückschau mal alle Wohnorte (Umgebungen und Wohnungen bzw. Häuser) an, wo du bisher gelebt hast, und auch in welchen Lebensphasen du dort warst.

Wo hast du als Kind gelebt? Wo danach? Wie ging es dir (auch gesundheitlich)? Ich wuchs in einem Dorf im Flachland auf, das jedoch als einziges in der Nähe auf einer Erhebung war und ich hatte eine herrliche „Bergumgebung“. Danach lebte ich viele Jahre in einer Wohnung in einer Großstadt, die einen sehr höhlenartigen Charakter hatte und für diese Lebensspanne samt allen Erfahrungen war es zwar nicht leicht, aber stimmig.

Die Umgebung wird zur Umgebungsmagie, wenn du anfängst, damit zu experimentieren, dich und das „um dich herum“ beobachtest. Und hier schließt sich der Kreis in diesem Artikel, denn, so wie es im Human Design angelegt ist, dein Körper wird genau zu dir sprechen. Dein Herz wird sich schließen oder öffnen, deine Atmung wird flach oder tief, um nur einige Beispiele zu nennen. Und das gilt nicht nur für die große Umgebung und Landschaft oder eine lange Zeitspanne, sondern geht bis ins Kleinste: Du kannst schon in deinem Zimmer etwas verändern oder dir in einem Moment etwas Gutes tun, das dich „in deine Umgebung“ bringt. Die auch deine innere Umgebung ist.

Lass dich inspirieren und überraschen, was sich für dich persönlich auf diesem Erfahrungsweg zeigt, der dich durch viele neue Landschaften des Lebens führen kann.

Melanie Ackermann, im Land Brandenburg geboren und aufgewachsen, schreibt in Artikeln, Gedichten und Geschichten über Sichtbares und Unsichtbares. Ihr erstes Buch „Das blaue Buch der Weisheit“ ist als Hardcover und Paperback erhältlich.

Mit ihrer Himmelsfeder reist sie in den Welten, zwischen den Welten und darüber hinaus. Einige ihrer Texte veröffentlicht sie auch in Audioform auf ihrer Webseite und als Videos bei YouTube.

Mehr Informationen, sowie ihre Neuigkeitsbriefe unter:
www.melanieackermann.de | Youtube | Telegram